Trans*–Rechte an Schulen

Trans*–Rechte an Schulen
Das eigene Gefühl, ob man ein Junge oder ein Mädchen ist, ist manchmal gar nicht einfach und kann sehr irritierend sein. Hier spricht man von Trans* Personen und die gibt es auch an unserer Schule, einschließlich mich. Mir ist es wichtig, dass ihr einige Informationen über dieses Thema bekommt, denn viele können sich darunter nichts vorstellen oder nicht nachvollziehen, wie wir uns fühlen oder manchmal auch nicht, wie man sich selbst fühlt. Dann wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen.

Was bedeutet Trans*überhaupt?
Trans* ist eine Abkürzung für das Wort Transitend. Transitende Personen fühlen sich in dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, nicht zugehörig. Stell dir vor, du bist zum Beispiel ein Junge und wurdest als Mädchen geboren oder du bist ein Mädchen und wurdest als Junge geboren. Das ist kein schönes Gefühl, oder? Du musst verstehen, dass sich nicht jeder mit dem Geschlecht identifiziert, welches man bei der Geburt zugeteilt bekommen hat. Es macht mich als Person traurig, dass ich im falschen Geschlecht geboren wurde und ich dann nicht akzeptiert werde. (Einige akzeptieren mich auch jetzt nicht. Ich hoffe, dass wenn du dich als zum Beispiel Trans* identifizierst, nicht gemobbt oder geärgert wirst)

Was dürfen diese Personen?
Trans* Personen dürfen auf die Toilette von dem Geschlecht, wo sie sich zugehörig fühlen, gehen. Zum Beispiel wenn du dich als Junge fühlst, aber einen weiblichen Körper hast, darfst du trotzdem auf die Jungen Toilette gehen. Sie dürfen sich auch bei dem zugehörig fühlenden Geschlecht im Sportunterricht umziehen, aber im Schwimmunterricht nicht, weil es die Regierung nicht erlaubt. Außerdem dürfen sie sich einen neuen Namen überlegen, der zu deren richtigen Geschlecht passt. Mit einem sogenannten DGTI–Ausweis können sie auch ohne offizielle Namensänderung ihren Namen in vielen Kategorien, zum Beispiel bei der Krankenversicherungskarte oder auch auf den Klassenlisten ändern. Es ist schade, dass ich meinen richtigen Namen (bei meinem Schülerausweis) nur in Klammern geschrieben bekommen habe. Es hat mich sehr traurig gemacht, ich möchte meine Vergangenheit als Mädchen hinter mir lassen, damit dann auch nie jemand erfährt, dass ich nicht von Geburt an ein Junge bin. Auch andere haben wahrscheinlich das selbe Problem und es ist auch nicht schön für sie. 

Was sollte man vermeiden oder machen?
Man sollte ohne Ausnahme den richtigen Namen dieser Person benutzen, dementsprechend sollte man es lassen den Deathname (Name der Geburt) zu benutzen. Man sollte es auch lassen, diese Personen zu ärgern oder zu mobben, nur weil sie mit dem falschen Geschlecht zur Welt gekommen sind. Diese Personen fühlen sich durch Mobbing klein und wollen vielleicht nicht mehr zur Schule gehen. Stell dir mal vor, du wirst so schlimm gemobbt, dass du nicht mehr zur Schule willst, obwohl du die Schule toll findest und du in der Schule deine Freunde siehst. Manchmal möchte man auch einfach gar nicht mehr  rausgehen. Was würdest du fühlen, wenn einer DEINER Freunde auf einmal wegen Mobbing nicht mehr zur Schule kommt? 
Ich fand es gar nicht schön, als dies einem meiner Freunde passiert ist. Ich hoffe, dass du oder ihr nicht gemobbt werdet, aber bitte, bitte mobbt auch selber keinen Anderen. Du musst dich auch einmal in diese Person hineinversetzen und mal darüber nachdenken, wie du dich fühlen würdest.

Quiz Frage:

Was sind kommende Änderungen oder schon durchgesetzte?

(Es gibt zwei richtige Antworten!)

A: Es wird bald immer drei Toiletten geben

B: Man darf sich auch einer Geschlechtsoperation unterziehen,aber nicht zurück operieren lassen 

C: Es wird bald einfacher für Trans* Personen ihren Name zu ändern 
(Auflösung gibt es am Schluss.)

Hat das Wort Trans* etwas mit der Sexualität zu tun?
Transitende Menschen bevorzugen den Begriff transitend. Das allbekannte Wort „Transsexuell“ finden Trans* Personen nicht richtig, es hat nämlich nichts mit der Sexualität zu tun sondern mit der Geschlechtsidentität. Das ist die Sichtweise auf das eigene Geschlecht. Wen du liebst, spielt dabei gar keine Rolle.

Wie viele Menschen wollen sich operativ das Geschlecht verändern lassen?
Eine Studie hat ergeben, dass sich einer aus 30.000 Menschen operieren lassen möchte. Die Zahl steigt immer weiter an. Wissenschaftler schätzen, dass diese Art von der Geschlechtsidentität bis zu sieben Prozent der Bevölkerung betreffen. Zum Beispiel bin ich, Alexander, selber Trans*und später werde ich mich entscheiden, ob ich mir meinen Körper operativ anpassen lasse oder nicht. Wenn du es tust, ist das deine Entscheidung, denn es ist dein Körper! Lass dir von niemanden etwas vorschreiben was du nicht willst! Dein Körper, deine Entscheidungen!

Wird das Thema Trans* in der Regel im Unterricht behandelt?
Das Thema Trans* wird in der Regel überhaupt nicht im Unterricht behandelt. Einige sind aber der Meinung, dass es ein sehr wichtiges Thema sei, worüber man im Unterricht reden sollte. Ich persönlich bin auch der Meinung. Nicht jeder kann wissen was er, sie, xier …(oder was es sonst noch alles für Pronomen gibt) ist und es wird auch vielleicht von niemanden beigebracht, also müssen diese Personen doch auch verstehen wie sie sich selber überhaupt fühlen. Ich hoffe, du kannst verstehen warum dieses Thema mir persönlich wichtig ist.

Also lasst uns alle zusammen für eine Schule kämpfen, wo alle Schüler, Schülerinnen und auch nicht binäre Schüler/innen, Qeere Menschen akzeptiert und toleriert werden! Auch wenn du es einfach akzeptierst, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben, trägst du schon was für eine bessere Schulgemeinschaft bei. Ich danke dir, dass du dir diesen Artikel bis zum Ende durchgelesen hast.

(Die Auflösung für das Quiz: Die richtigen Antworten sind A und C. )

Alexander aus eurer online Schülerzeitung AG