Unterricht hautnah 2022/2023 - Realschule Wickrath
Besuch von Frau Gülistan Yüksel – Mitglied des Bundestags
- Geschrieben von: Löwe-Ortmann Nadine
Während der Abschlussfahrt der 10B nach Berlin war u. a. der Besuch des Reichstagsgebäudes mit einem anschließenden Treffen der Mönchengladbacher Bundestagsabgeordneten Frau Gülistan Yüksel (MdB) geplant. Leider war es Frau Yüksel aus terminlichen Gründen im September nicht möglich die Klasse direkt in Berlin zu treffen, doch es sollte sich schon kurze Zeit später eine tolle Alternative ergeben. Für unsere 10. Klasse fand aber die Führung durch das Gebäude und eine ausführliche Erklärung zur Arbeit der dt. Abgeordneten im Bundestag sowie den Abstimmungsvorgängen selbstverständlich statt. Auch ließ man die Klasse einmal hinter die Kulissen schauen, ein Einblick den nicht jeder erhält. Bestaunt wurden die Räumlichkeiten, die von einer der aktuellen Regierungsparteien zu Vorbesprechungen von z. T. mehrere hundert Abgeordneten genutzt werden. Ein abschließendes Essen in der Kantine des Bundestages rundete den Besuch für unsere Schüler*innen ab.
Und was wurde aus dem persönlichen Treffen mit „unserer“ Abgeordneten?
Ein sehr guter Vorschlag kam schon gleich im Anschluss nach dem verpassten Termin in Berlin. Frau Yüksel wollte uns in der Realschule Wickrath besuchen, und tatsächlich tat sie es dann auch sehr zügig. Bereits am 2. November fand das gemeinsame Treffen mit der 10B statt. Frau Yüksel kam zusammen mit ihrem Ehemann zum Politikunterricht von Frau Spieß.
Frau Yüksel erklärte ihre Funktion als Bundestagsabgeordnete und wie man sich eine Arbeitswoche in Berlin vorzustellen hat. Auf Nachfrage der anwesenden Schüler*innen wurden auch ganz persönliche Erlebnisse und Eindrücke der Bundestagsabgeordneten geschildert. Für die Klasse 10B war es ein außergewöhnliches Ereignis, eine engagierte und menschliche Politikerin kennenzulernen, die auf die Fragen unserer Kinder einging und das gemeinsame Gespräch suchte. Abgerundet wurde die Unterrichtsstunde mit einen Einblick in ihr Privatleben und wie sie zur aktiven politischen Arbeit gefunden hat. Eine sehr spannende und abwechslungsreiche Lebensgeschichte. Die beiden Unterrichtsstunden vergingen wie im Fluge. Frau Yüksel stellte in Aussicht, unsere Schule in kommenden Schuljahren nochmals zu besuchen. Das ist gelebte Bürgernähe!
Wir, die Klasse 10B, Frau Spieß und Herr Cretti bedanken uns sehr dafür.
Teilen großgeschrieben
- Geschrieben von: Löwe-Ortmann Nadine
Auch in diesem Jahr stand in den 6. Klassen das „Teilen“ an einem besonderen Nachmittag im Mittelpunkt. Wir teilten unseren Gesang, unsere künstlerische Kreativität und unseren Appetit auf Süßes miteinander. Kurz gesagt, wir feierten Sankt Martin. Durch die tolle Unterstützung von Jens Ebmeyer (Kantor der ev. Kirche) am Klavier konnten unsere SchülerInnen ihre Textsicherheit beim Sankt Martinslied oder auch beim Gang mit der Laterne beweisen. Die Martinsgeschichte wurde nicht nur vorgelesen, sondern auch szenisch dargestellt. Dafür ein großes Lob an unsere fleißigen SchauspielerInnen.
Bevor es dann zum Weckmannessen überging, gab es noch von Frau Kellers ein kleines Quiz rund um den Mann mit dem roten Mantel. Als Sieger ging die Klasse 6b hervor. Frau Koyro, Frau Hammelrath-Kozlowski, Frau Gawlig und Frau Löwe-Ortmann luden ihre Klassen zum gemeinsamen Essen und geteilter Zeit ein. Für alle war es ein gelungener und abwechslungsreicher Nachmittag an der RSW.
Frau Löwe-Ortmann
Aktion ‚Polieren der Stolpersteine‘ in Wickrath
- Geschrieben von: Körner Andrea
Aber was sind überhaupt ‚Stolpersteine‘ und warum sollte man sie polieren?
Genau diese und weitere Fragen stellte sich der Kurs auch, als sie von diesem Projekt erfuhren. Ganz in der Nähe der Realschule Wickrath, auf der Sandstraße 22, war unsere erste Station und die direkte Erkenntnis der Kursteilnehmer war. Es sind keine großen Steine, über die man stolpern könnte, sondern bescheidene Hingucker, die in den Gehweg eingelassen sind. Es sind knapp zehn mal zehn Zentimeter große Betonsteine, auf die oben ein Messingschild aufgeschlagen wurde. In das Messingschild sind beispielsweise folgende Daten eingraviert:
„Hier wohnte
Johanna Harf
Jg 1911
Deportiert 1941
Riga…“
Es sind die Namen der Menschen, die in dem Haus bis zum Beginn des 2. Weltkrieges ein friedliches Leben führen konnten. Denn diese Gedenksteine sollen uns an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern.
Jedes Jahr startet auch die Stadt Mönchengladbach mit vielen anderen Orten in Deutschland und Europa zum Gedenktag am 9. November eine ‚Putzaktion‘ dieser sogenannten Stolpersteine. Das weiche, goldfarbene, Metall aus Messing wird mit der Zeit von der Witterung schwarz und die Gravur unerkenntlich.
Daher muss es von Zeit zu Zeit mit einer speziellen Politur bearbeitet werden. Man muss schon mit einiger Kraft und Ausdauer arbeiten, sollte aber auch mit Sorgfalt vorgehen, um das Messing nicht verkratzen.
Warum startet diese Aktion zum 9. November?
Der 9. November ist der Jahrestag der sogenannten Reichspogromnacht. Die Nationalsozialisten hatten am 9. November 1938 zur Zerstörung jüdischer Geschäfte und Synagogen aufgerufen. In der folgenden Nacht brannten etliche Synagogen nieder, jüdische Läden wurden demoliert, Juden verschleppt und ermordet.
Erdacht hat die Stolpersteine der Kölner Künstler Gunter Demnig. Er wollte den Millionen Menschen, die von den Nationalsozialisten zu Nummern degradiert und ermordet wurden, ihren Namen und damit die Erinnerung an sie zurückgeben.
"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", so Demnig.
Trotz des Namens Stolpersteine geht es dem 1947 geborenen Demnig nicht um ein tatsächliches Stolpern. In einem Dokumentarfilm des TV-Senders Arte sagte der Künstler: "Man stolpert nicht und fällt hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen."
Vom Stolpern
Die Stolpersteine?
Nein, an ihnen stößt niemand den Fuß
Sie sind ebenerdig ins Pflaster gepflanzt
aber die Namen darauf und die Zeichen sind uns ins Gewissen gestanzt:
"geboren, deportiert, ermordet"
Und die Orte: Łódź, Minsk, Riga, Theresienstadt,
Auschwitz, Chelmno, Majdanek, Sobibor, Treblinka ..."
Wir suchen euch,
deren Namen in den Archiven und im Himmel geschrieben sind.
Wir begegnen euch an Orten der Angst und Verfolgung,
wir erkennen euch in euren Kindern und Enkeln.
Die Steine sprechen von euch,
jeden Tag.
Ihr seid nicht vergessen.
[Inge Grolle]
Quelle: Dieses Thema im Programm: Hamburg Journal | 28.06.2021 | 19:30 Uhr